Gebet

Als das Haus unserer Familie, in dem wir damals wohnten, gekündigt wurde, waren wir guten Mutes, dass wir in absehbarer Zeit etwas Passendes finden würden.                 

Seid längerer Zeit haben wir dafür gebetet, in ein grösseres Haus ziehen zu dürfen, da die Platzverhältnisse langsam etwas prekär wurden. In diesem Zusammenhang erhielten wir von einer Glaubensschwester den Vers aus Psalm 37; 5:

«Befiehl dem Herrn deinen Weg; hoffe auf ihn er wird es wohl fügen.»

Ein halbes Jahr verblieb uns bis zum Zügeltermin. Das sollte reichen.
Als im April immer noch nichts Konkretes in Sicht war, wurden wir langsam etwas nervös.
Die angepeilte Lösung -  ins Haus der Schwiegereltern zu ziehen - zerschlug sich von einem Tag auf den andern.

Ende April mussten wir realisieren, dass das Ganze nicht so einfach war, wie wir zu Beginn glaubten.
Was uns in dieser Zeit immer wieder Mut und Hoffnung gab, waren Worte aus der Bibel, die wir zugesprochen bekamen, die bestätigten, dass der Herr für uns sorgen wird.

In unseren Gebeten erinnerten wir den Herrn an seine Zusage, dass er alles wohl fügen wird.

Die Tage vergingen und nichts war in Sicht. Mitte Mai beim Durchgehen aller bereits besichtigten Häuser, mussten wir feststellen, dass eigentlich nur eines in Frage kam, unser eigentliches Traumhaus, das jedoch zum Verkauf und nicht zur Vermietung stand. Plötzlich wurde uns die Idee geschenkt, bei der Hausbesitzerin nachzufragen, ob sie es uns allenfalls vermieten würde.

Danach schien alles Schlag auf Schlag zu gehen bis uns Ende Mai die Hiobsbotschaft erreichte, dass unsere zukünftige Vermieterin keine für sie geeignete Wohnung fände.

Die Suche begann von vorne. Trotz den schwierigen Umständen war in unseren Herzen Ruhe eingekehrt. Wir waren gewiss: Der Herr wird für uns sorgen, wie er es verheissen hat.

Just als wir zirka eine Woche später ein für uns geeignetes Haus besichtigen wollten und den Termin bereits abgemacht hatten, kam das Telefon von unserer Traumhausvermieterin, die uns ihre definitive Zusage zur Vermietung ihres Hauses gab.

Wir konnten es kaum fassen! Nicht nur, dass wir in ein so spezielles Haus einziehen durften sondern auch, dass unsere Kinder den Schulort nicht wechseln mussten, was sie sich sehnlichst gewünscht hatten. Alles ging wunderbar auf, passte zusammen.

Noch heute empfinden wir grosse Dankbarkeit über diesen besonderen Ort der Ruhe und Geborgenheit, den wir von unserem Herr mit diesem Haus geschenkt bekommen haben.

Siehe, ich, der HERR, bin der Gott allen Fleisches, sollte mir etwas unmöglich sein?

                                                                                                                             Jeremia 32;27

Dieser Zuspruch motiviert uns auch nach jahrelangem Unterwegs sein mit Jesus, immer wieder mit neuer Zuversicht vor unseren Herrn zu kommen und alles von ihm zu erwarten. Auch gerade das Menschenunmögliche.

Gebet bewegt. Dieser Slogan veranlasst uns, dem Gebet einen gewichtigen Platz in unserer Gemeinde zu geben. Zu unserer Überraschung dürfen wir erleben, wie Gott selber Menschen in seine Gegenwart ruft, und unsere Gebetstreffen sind von lebhaften und von Herzen kommenden Gebeten geprägt. Die fast in Vergessenheit geratenen Verheissungen über unserer Gemeinde beginnen neu zum Leben zu erwachen, und unser Glaube wird dahingehend gestärkt, dass wir getrost und freudig auf die Erfüllung Ausschau halten und uns die nächsten Schritte zeigen lassen.

Wir lernen:

• Let it, let God
• God never fails
• God is in control               

Erwartungsvoll verbringen wir diese Stunde vor dem Herrn mit Lobpreis, Anbetung, Austausch und Fürbitte. Füreinander einstehen im Gebet ist Auftrag und Verheissung zugleich. Sei es für Menschen um ihre persönliche Begegnung mit Gott zu bitten, um körperliche oder seelische Heilung, um eine Arbeitsstelle, um Entlastung in finanziellen Nöten, um Befreiung aus einer Sucht oder wo auch immer der Schuh drückt, wir dürfen für ihre Anliegen in den Riss treten und an ihrer Stelle um Gottes Hilfe und Eingreifen bitten.

Eine besondere Freude ist es jeweils, wenn wir einander von erhörten Gebeten berichten können. Da sprudeln die Dankgebete von alleine aus unseren Mündern.

Erweckung bedeutet ein Wandeln Gottes unter seinem Volk. Seine heilige Gegenwart wird in einem ganzen Gebiet wahrgenommen.      

Ja, die einzige Hilfe in unserer Zeit besteht aus einem machtvollen Sichtbarwerden der Kraft Gottes.

Wir haben Durst nach Gottes Gegenwart und suchen ihn miteinander im Gebet. Im Bewusstsein unserer eigenen Bedürftigkeit kommen wir vor ihn.

Erweckungsberichte ermutigen uns, kühn mit dieser Bitte der Erneuerung und Belebung vor den himmlischen Vater zu treten und ihn an die verheissene Ausgiessung seines Heiligen Geistes auch gerade über unserem Land zu erinnern.

In Erwartung auf sein Wirken sind wir miteinander unterwegs und lernen und erleben dabei wichtige Dinge wie

• auf Gott zu warten und ihn auf seine Weise wirken zu lassen
• uns auf ein gemeinsames Ziel zu fokussieren
• uns von ihm begeistern zu lassen
• an Gottes Verheissungen festzuhalten
• Altes und Vergangenes loszulassen und bereit zu werden für Neues
• gegenseitige Ermutigung
• gegenseitige Geduld und Liebe

Nebst der individuellen, persönlichen Führung, erleben wir auch als Gemeinde Leitung, Korrektur, Wegweisung, Zusagen und Ermutigungen durch Gebet.

«Fragt doch zuerst nach dem Ratschluss des Herrn». 2. Chronik 18;4.              

Dieser Vers fordert uns immer wieder aufs Neue heraus, hinzuhören, stille zu werden und zu warten, bis Gott spricht.

Zugegeben ein im Kollektiv einer Gemeinde nicht einfacher Prozess, der unsere Geduld und unser Vertrauen in den allwissenden, allmächtigen Gott auf die Probe stellt, aber auch wachsen lässt. Halten wir im Glauben an einem versorgenden, liebenden, beschützenden und segnenden Gottvater fest, auch dann, wenn alles um uns zu wanken und unsicher scheint?

Umso grösser ist nach solchen Wartezeiten die Freude, wenn der Weg klar erkennbar wird, die Wolken sich lichten und plötzlich Dinge Sinn ergeben, die zuvor als grosse Fragenzeichen im Raum standen, Türen sich wie von allein öffnen und unüberwindbare Mauern fallen.

• Den gegenseitige Austausch schätze ich und das stärkt mich.
• Es fordert mich heraus, treu zu sein in der Fürbitte und ermutigt mich an Gottes Zusagen fest zu halten
• Ich schätze das verbindliche Treffen zum Gebet. Man kennt sich und man wird vermisst, wenn man nicht dabei sein kann.
• Ich machte die Erfahrung, dass es manchmal etwas Überwindung kostet fürs Gebet her zu kommen, doch jedes Mal gehe ich erfrischt und neu gestärkt nach Hause
• Das gemeinsame Einstehen für Menschen, die Jesus noch nicht kennen, liegt mir am Herzen
• Den gemeinsamen Lobpreis geniesse ich.
• Zu hören, was andere mit Gott erleben ermutigt und stärkt mich.

2019 nahmen wir als Gemeinde an der «Pray19»-Gebetskampagne teil. Ein Jahr lang beten ohne Pause - Tag und Nacht. Verschiedene christliche Organisationen und Kirchen der Schweiz organisierten ein Nonstop-Gebetsjahr.

Die Gemeinde deckte zwei Tage Gebetszeit ab, das bedeutete, dass 48 Stunden ständig jemand im Gebet war. Unserer Meinung nach für die damalige Gemeindegrösse eine Herausforderung, der wir uns aber stellen wollten.

Dieser Anlass sollte unter anderem auch aufzeigen, wie vielseitig Gebet sein kann.

An den verschiedensten Gebetsposten, die alle Sinne ansprechen sollten, konnte jeder individuell diejenigen aussuchen, die ihm persönlich entsprachen. Viele wagten es sogar, eine neue Form auszuprobieren und wurden nicht selten überrascht von der Tiefe, die sie während dieser Zeit erlebten.

Der bei uns entstandene Gebetsraum begeisterte und jedes erlebte auf seine Weise eine innige und gesegnete Gebetszeit.